Leseproben aus "Die Hoffnung träumt sich in den Tag"
GEWOBEN
Das Leben
hat mich reich gemacht -
zu Vieles an Geschenktem,
um es aufzuzählen.
Es wob
mit bunter Farbenpracht
die Vielfalt
tausendfacher Formen und Gestalten
zu einem Wiesenblumenteppich
farbenfroh der Sonne zugewandt.
Es nahm
die Kräfte aus der Erde
und auch die Kämpfe aus dem Schattenreich,
es rang mit Ungemach und Schrecken,
wob manche dunkle Fäden ein.
Es ließ sich nicht nur
planen, machen, konzipieren.
Es lockt und wirbt auf seine Weise.
Es lädt mich ein,
mich mitgestaltend ihm zu überlassen.
UREIGENSTES
Wie kostbar
die eigenen Töne zu finden
im Leben
die ureigensten
um die innewohnenden Melodien
zum Klingen zu bringen.
Wie mutig
die eigenen Farben zu zeigen
im Leben
die ureigensten
um die innewohnenden Bilder
zum Leuchten zu bringen.
Wie wichtig
die eigenen Worte zu formen
im Leben
die ureigensten
um die innewohnenden Gedanken
zum Ausdruck zu bringen.
BUNT GELAUNT
Auf dem Regenbogen
bunt gelaunt
tanzen Regentropfen
glitzern Sonnenstrahlen
bauten miteinander
was zu sehen
farbenprächtig
leicht und luftig
zaubern Staunen
in Gesichter
wollen inspirieren
Gegensätze zu vereinen
bunt gelaunt
WELCH EIN GLÜCK
Scheitern
schmeckt uns meistens nicht.
Heiter
ist in dieses Wort geschlüpft.
Scheiternd
finden wir vielleicht dorthin,
wo wir sonst nicht hin gekommen wären.
Erheiternd
sagen wir erstaunt nach Jahren:
Welch ein Glück!
Zurück zu Lyrik
STAUNENDE FRAGE
Wie ein Balanceakt
am Seil
ohne Netz
wagst du dich
Schritt um Schritt.
Was hält dich
so sicher im Gleichgewicht?
WOHIN
Verschlungenen Wegen trauen,
Schritt um Schritt weiter gehen.
Vertrauen entwickeln,
dass alles im Leben
Sinn gewinnen kann,
dass Umwege notwendig,
oft not-wendend,
bis sich klärt
wohin.
ALARM
Die Sonne
brennt Narben
in den Sommertag.
Sie ringt uns
Taten ab,
um weltweit
nicht zu verbrennen.